Die richtige Weintemperatur

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Inhaltsverzeichnis

Ein kleiner Ratgeber für Anfänger und Fortgeschrittene

Es wird viel diskutiert über die perfekte Trinktemperatur von Weinen jeglicher Couleur. Und tatsächlich werden die meisten Weine falsch temperiert getrunken – Weißweine zu kalt und Rotweine zu warm. Durch die falsche Trinktemperatur kann tatsächlich viel vom erwarteten Genusserlebnis ruiniert werden.

Die hier angesprochenen Wein-Trinktemperaturen sind eine Empfehlung, die aus der Erfahrung und der Forschung entstanden sind.

Zwar nimmt jeder den Geschmack anders wahr, weshalb es auch schwierig ist eine allgemeingültige Aussage zur idealen Weintemperatur zu treffen, doch letztendlich ist immer das in Ordnung, was dem Einzelnen mundet.

Trotzdem … die richtige Trinktemperatur des Weines macht einen Großteil seines Geschmackes aus – das ist Fakt.  

Aus diesem Grund ist es durchaus sinnvoll, sich mit dem Thema Weintemperatur einmal etwas näher zu beschäftigen – es sei denn, du bist ein ausgesprochener Bierfreund.

Gelten die „alten“ Regeln noch?

Früher galt die lapidare Faustregel: Weißwein gehört in den Kühlschrank, Rotwein wird bei Zimmertemperatur getrunken.

Ganz so einfach macht man es sich heutzutage nicht mehr, denn inzwischen haben Weinexperten und Wissenschaftler fast jede Sorte auf den Temperatur-Prüfstand geschickt, um den perfekten Trinkgenuss der verschiedenen Weine herauszufinden.

Die alte Faustregel gilt insofern zwar noch, dass Weißwein kühler als Rotwein getrunken werden sollte, aber dazu gibt es noch eine ganze Menge zu sagen.

Warum ist die richtige Trinktemperatur bei Weinen wichtig?

Die zahlreichen Aromen im Wein können sich nur dann voll entfalten, wenn der Rebensaft mit der richtigen Temperatur serviert wird. Denn der Geschmackseindruck wird durch unterschiedliche Trinktemperaturen tatsächlich enorm beeinflusst.

Wir können mit unserer Zunge fünf Grundgeschmacksrichtungen unterscheiden, nämlich süß, sauer, salzig, bitter und umami – wobei auch diese durch die jeweilige Temperatur beeinflusst werden. Die Säureempfindlichkeit steigt beispielsweise bei niedrigerer Trinktemperatur, was bedeutet, dass der Wein irgendwie „frischer“ schmeckt. Kühlen die Zungenseiten schneller ab, kommen Bitterstoffe wie Gerbstoffe und Tannine mehr zur Geltung. Wenn die Trinktemperatur dagegen „wärmer“ ist, nehmen wir Süßes stärker wahr. Das bedeutet, dass der Wein oft körperreicher und schwerer empfunden wird. Letztendlich heißt das – ein und derselbe Wein, je nach Trinktemperatur, kann ziemlich unterschiedlich schmecken.

Gibt es trotzdem noch eine Art Faustregel?

Nicht jeder hat immer und überall einen Weinthermometer zur Hand, um die richtige Temperatur des Weines zu messen.

Deshalb hier, bevor wir ins Detail gehen, eine kleine, grobe Hilfe:

– Ein leichter, trockener Wein wird eher kühl, ein schwerer, lieblicher Wein wärmer getrunken.

– Weißwein sollte kühl (nicht kalt), Rotwein dagegen etwas unter Zimmertemperatur genossen werden, Rosé liegt in etwa dazwischen.

Welche Trinktemperatur sollten WEISSWEINE haben?

Ein Weißwein sollte immer „frisch“ schmecken. Da das Geschmacksempfinden durch niedrigere Temperaturen eher vermindert wird, werden kühl genossene säurehaltige Weißweine, weniger sauer, sondern eher als belebend und erfrischend empfunden.

Doch selbst innerhalb der Weißweinsorten und abhängig von Körper und Alter des Rebensaftes gibt es noch gravierende Unterschiede, auf die geachtet werden muss.

Prinzipiell sollte die Trinktemperatur von Weißweinen zwischen 8 und 14°C liegen.

Dabei wird empfohlen, junge, leichte Weißweine, mit einer spürbaren, aber milden Säure und einem nicht zu hohen Alkoholgehalt (bis etwa 11 Vol.-%), wie beispielsweise Grauburgunder, Riesling, Silvaner, Veltliner oder Müller-Thurgau, bei etwa 8 bis 10°C zu genießen.

Nicht kälter! Denn liegt die Trinktemperatur darunter (niedriger als 6°C), entsteht leicht ein extrem saurer Geschmack, der mit Genuss nicht mehr viel gemeinsam hat.

Kräftigere Weißweine, wie beispielsweise der Chardonnay oder der Sauvignon Blanc werden bevorzugt bei 12 bis 14°C genossen.
Wobei hier natürlich auch wieder bei den verschiedenen Sorten das Alter des Weines eine Rolle spielt und ob er eher leicht oder kräftiger ist.

Um es nochmal deutlich zu machen - die empfohlene Trinktemperatur von Weißweinen liegt bei ...

  • … leichtem, jungem Weißwein bei > 8 bis 10°C
  • … trockenem, frischem Weißwein bei > 9 bis 11°C
  • … würzigem, reifem Weißwein bei > 11 bis 13°C
  • … halbtrockenem bis lieblichem Weißwein bei > 12 bis 14°C.

Welche Trinktemperatur sollten ROSÈWEINE haben?

Der hellfarbige Roséwein wird aus roten Trauben gewonnen. Die Beeren liegen bei der Herstellung zusammen mit den roten Schalen (im Unterschied zum Rotwein) gar nicht oder nur sehr kurz auf der Maische (max. 20 Stunden). Je kürzer der Kontakt, desto heller die Farbe.

Da Rosé in der Regel eher jung getrunken wird, weil der frische Charakter relativ schnell abnimmt, sollte er, wie der Weißwein, eher kühl genossen werden. Berücksichtigt werden muss allerdings, dass die meisten Roséweine etwas körperreicher sind, als Weißweine. Deshalb ist hier eine Trinktemperatur zwischen 8 und 12 °C ideal. Außer bei den leichten Roséweinen aus der Provence. Diese können gut zwischen 7 und 10°C genossen werden.

Der Tavel, ein vollmundiger und ausdrucksvoller französischer Rosé mit fruchtiger Note, der den Beinamen „König unter den Rosés“ führt, sollte dagegen, wie ein kräftiger Weißwein, zwischen 12 und 14°C getrunken werden.

Roséwein kommt von der Trinktemperatur her also eher dem Weiß-, als dem Rotwein nahe.

Die empfohlene Trinktemperatur von Roséweinen liegt also bei ...

  • … leichtem, jungem Roséwein bei > 7 bis 10°
  • … handelsüblichem Roséwein bei > 10 bis 12°C
  • … vollmundigem, ausdrucksvollem Roséwein bei > 12 bis 14°C.

Welche Trinktemperatur sollten ROTWEINE haben?

Kommen wir nun in die wärmeren Gefilde in Punkto Weintemperatur. Die alte Regel, dass Rotwein bei Zimmertemperatur getrunken werden sollte, ist heutzutage überholt. Das liegt nicht am Wein, sondern an der Tatsache, dass die heutigen durchschnittlichen Raumtemperaturen um einiges höher liegen, als früher in den Burgen mit den dicken Steinmauern, die selbst im Sommer nicht über die 18°C stiegen. Heutzutage liegt die kuschelige Raumtemperatur bei konstanten 21 bis 23°C und das ist dem Rotwein definitiv nicht angenehm.
Denn wird er zu warm getrunken, leiden die feinen Aromen spürbar durch die deutlich gestiegene alkoholische Note, die der Wein dann mit sich bringt. Das bedeutet – ein paar gute Grad unter Raumtemperatur ist eher richtig.

Zu kalt getrunken entwickeln Rotweine, die viele Gerbstoffe (Tannine) enthalten, leicht einen bitteren Geschmack und können dadurch fast ungenießbar werden.
Zu warm getrunken ist aber auch verkehrt, weil dann der Alkohol überwiegt und dieser den Geschmack dominiert.

Bei relativ kühlen 12 bis 14°C entfalten junge, weiche, fruchtige Rotweine, wie beispielsweise ein einfacher Spätburgunder, ein Beaujolais oder ein Merlot, ihren Geschmack am besten. Leichte Rotweine wie zum Beispiel ein Côtes-du-Rhône oder ein klassischer Chianti schmecken zwischen 14 und 16°C und nur körper- und tanninreiche kräftige Weine, wie der Amarone oder der Barolo mögen sogar 18 bis zu 19°C. Die optimale Trinktemperatur der meisten Rotweine liegt bei 14 bis 17°C. Sie steigt mit der Schwere des Rotweines.

Keine Regel ohne Ausnahme – einige Rotweingetränke, wie beispielsweise Sangria oder Tinto de Verano, die gerade im heißen Sommer eine herrliche erfrischende Angelegenheit sind, werden sehr gerne eiskalt getrunken. Stilecht ist allerdings, sie tatsächlich lauwarm zu genießen (inklusive dickem Kopf am nächsten Morgen).

Und wenn ein passionierter Weinkenner auch bei dieser Art von Getränken das Grauen kriegt – Wein mit Fruchtsaft oder Zitronenlimonade gepanscht und dazu auch noch Brandy oder Orangenlikör und jede Menge Obst – erlaubt ist, was schmeckt.

Die empfohlene Trinktemperatur von Rotweinen liegt bei ...

  • … Rotwein-Mischgetränken > im Bereich „eiskalt“ bis „lauwarm“
  • … sehr fruchtigem, jungem Rotwein bei > 12 bis 14°C
  • … leichtem Rotwein bei > 14 bis 16°C
  • … mittelkräftigem und sogenanntem Alltags-Rotwein bei > 16 bis 18°C
  • … kraftvollem, schwerem Rotwein bei > 18 bis allerhöchstens 19°C.

Welche Trinktemperatur sollten SCHAUM- und PERLWEINE haben?

Ob Champagner, Sekt, Crémant, Prosecco, Cava oder Spumante – all diese Rebensäfte gehören unter den Sammelbegriff „Schaum- bzw. Perlweine“. Hierunter fallen alle Weine, die mehr oder weniger Kohlensäure enthalten. Es gibt sie in verschiedensten Varianten – in weiß, rosé und rot, von lieblich bis trocken und von leicht bis schwer.

Wobei beispielsweise einfacher Prosecco ein Perlwein ist, der mit wesentlich weniger Kohlensäure versetzt wird und dadurch viel milder auf den Magen wirkt, als zum Beispiel stark sprudelnder Sekt. Hochwertigere Produkte werden allerdings nicht mit Kohlensäure versetzt, sondern gären in Tanks oder sogar in Flaschen.

Eines haben sie alle gemeinsam – Schaum- und Perlweine prickeln so schön und schmecken kühl perfekt. Wobei es hier auch auf die Qualität ankommt.

Die empfohlene Trinktemperatur von Schaum- und Perlweinen liegt bei ...

  • … Sekt, Cava, Prosecco und Co. bei > 5 bis 8°C
  • … hochwertigen Schaumweinen, edlen Jahrgangs-Champagner bei > 8 bis 10°C.

Welche Trinktemperatur sollte FEDERWEISSER haben?

Der unter anderem auch als Rauscher oder Sauser bekannte Federweißer ist alljährlich im Herbst ein beliebtes Getränk. Es ist quasi weißer Traubensaft, der auf dem Weg ist, ein richtiger Wein zu werden und zwar mitten im Stadium der Gärung. Sein Name ist übrigens auf die Hefen zurückzuführen, die im Glas wie winzig kleine Federchen herum tanzen, was auch das leichte Prickeln des jungen Weins erklärt.

Wenn diese biologisch aktiven Hefen während der Gärung den natürlichen Zucker im frisch gepressten Traubensaft in Alkohol verwandeln, entsteht u.a. Kohlensäure, die langsam entweicht.

Federweißer kann aus weißen oder roten Trauben (Roter Rauscher) hergestellt werden.

Der Geschmackstest: Da der Federweißer noch nicht fertig vergorener Wein ist, wird er sich auch bei dir Zuhause noch weiter entwickeln. Dabei verschwindet die Süße immer mehr. Wenn du den Federweißer also gerne noch etwas länger „süß“ haben möchtest, kannst du ihn am besten im Kühlschrank aufbewahren, denn hier wird durch die Kälte die Gärung verlangsamt. Anders herum das gleiche Spiel: Ist der Wein zu süß, lass ihn einfach an einem warmen Ort stehen und er wird herber.

Aber Vorsicht vor zu viel von dem guten Stöffchen – nicht umsonst heißt er in manchen Gegenden auch „Bremser, Rauscher oder Sturm“! Eine Toilette in der Nähe könnte von Vorteil sein.

Am erfrischensten schmeckt er übrigens kühlschrankkalt bei ca. 8°C.

Welche Trinktemperatur sollten EISWEINE haben?

Für den Winzer ist die Eiswein-Herstellung ein echtes Vabanquespiel, denn dabei geht es um alles oder nichts. Gesunde, hochqualitative Trauben, die keinerlei Fäule, auch keine Edelfäule, haben dürfen, werden bis zur Durchfrostung im Winter am Rebstock belassen. Die Trauben werden in gefrorenem Zustand, meist in den ganz frühen Morgenstunden nach einer frostig kalten Nacht zwischen November und Januar, per Hand gelesen.

Da Eisweine, alleine schon wegen der geringen „Ausbeute“, dem erheblichen Arbeitsaufwand, dem Risiko einer Missernte und natürlich auch vom Geschmack her wirklich etwas Besonderes sind, werden sie meist als brillante Süßweine zu besonderen Anlässen verkostet. Der edle Tropfen hat diese Bezeichnung nicht nur alleine durch seinen intensiven fruchtigen Geschmack verdient, sondern auch durch seine frische, animierende Säure und seine hohe Restsüße bei einem relativ niedrigen Alkoholgehalt.

Die beste Trinktemperatur für Eiswein liegt zwischen 10 – 12°C, denn ist der Wein zu kalt, kann er nicht sein ganzes Aroma entfalten. Da die Konsistenz des Eisweins eher dickflüssig ist, trinkt man ihn meist nur in kleinen Mengen aus passenden kleinen Gläsern.

Welche Trinktemperatur sollten LIKÖRWEINE haben?

Likörwein ist ein verstärkter Wein, deren Gärprozess unterbrochen wird, damit er mit Alkohol angereichert werden kann, um ihn zu stabilisieren. So verbleibt auch mehr Restzucker in den Trauben. Likörweine sind süßer und haben einen höheren Alkoholgehalt von mindestens 15 und maximal 22 Vol.-%, als die nicht mit Alkohol versetzten Weine.

Zu den bekanntesten zählen Sherry, Portwein, Samos, Marsala und Madeira. Bei all diesen Süßweinen werden verschiedene Trinktemperaturen empfohlen.

Die empfohlene Trinktemperatur von Likörweinen liegen z.B. bei ...

  • … Sherry bei > 12°C
  • … Portwein bei > 12 bis 16°C
  • … Samos bei > 8 bis 12°C
  • … Marsala bei > 10 bis 13°C
  • … Madeira bei > 8 bis 14°C

Welche Trinktemperatur sollten ALKOHOLFREIE WEINE haben?

Immer beliebter werden alkoholfreie Getränke. Auch bei Wein, Sekt und Co. hat sich dieser Trend breit gemacht. Allerdings darf man, bei den alkoholfreien Varianten, kein überschwängliches Bukett oder einen langen Abgang erwarten. Dafür wäre Alkohol unbedingt notwendig, denn Alkohol ist ein wichtiger Geschmacksträger. Trotzdem können natürlich auch Weine ohne Alkohol ein feines Bukett und viel Geschmack bieten.

Ein guter Wein entsteht dann, wenn bei der Herstellung höchste Qualitätsansprüche gesichert werden. Bei der Verwendung von schonenden Verfahren bleiben der Geschmack, der Charakter und das Aroma des Weines weitgehend erhalten – auch ohne Alkohol.

Doch genauso wichtig, wie beim „echten“ Wein, ist auch hierbei, die möglichst optimalen Servier- und Trinktemperaturen einzuhalten, die generell etwas unterhalb der gewohnten Weintemperaturen liegen. Denn auch der Geschmack eines alkoholfreien Weines steht und fällt damit, wie kühl oder warm er genossen wird.

Die Unterteilungen sind allerdings nicht ganz so krass, wie bei den alkoholträchtigen Artgenossen, denn es gilt > ein Weißwein sollte eine Trinktemperatur von 6 bis 8 °C haben, bei einem Rotwein liegt die perfekte Temperatur bei 12 bis 14°C und alkoholfreier Sekt schmeckt bei 3 bis 5°C am besten.

Die empfohlene Trinktemperatur von alkoholfreien Weinen liegt bei ...

  • … Weißweinen bei > 6 bis 8°C
  • … Rotweinen bei > 12 bis 14°C
  • … Rosé bei > 8 bis 10°C
  • … Schaumweinen bei > 3 bis 5°C.

Wie wird die richtige Trinktemperatur von Wein gemessen?

Dass die Temperatur des Weines dessen Genuss weitgehendst mitprägt, ist – zumindest, wenn du die vorherigen Kapitel aufmerksam gelesen hast – nicht wegzudiskutieren. Ein zu warmer Weißwein oder ein zu kalter Rotwein sind in einem Restaurant ein absolutes No-Go und zu Hause ein vermeidbares Ärgernis.

Doch woher weißt du, wie kalt oder warm dein Wein wirklich ist. Pures Schätzen nützt hier nicht viel, denn es geht meist nur um ein paar ganz wenige Grad Unterschied. Diese aber beeinflussen das Trink- und Genusserlebnis enorm, da sich jede Weinart bei einer ganz bestimmten Temperatur optimal präsentieren kann und die Inhaltsstoffe und Aromen so perfekt ausbalanciert sind.

Wir sprechen hier im kältesten Fall von 6 und im wärmsten von 19°C. Da haben noch nicht mal Weinexperten eine andere Wahl, als die Temperatur des jeweiligen Rebensaftes mithilfe eines Thermometers oder einer Flaschenmanschette zu messen. Ein kleiner Aufwand für eine große Wirkung.

Die Messung setzt natürlich voraus, dass du weißt, welche Temperatur der Wein, je nach Art und Rebsorte, günstigstenfalls haben sollte – dann ist das Ganze auch kein Hexenwerk.

Das Weinthermometer:

Auf dem Markt gibt es unzählige verschiedene Weinthermometer – analoge oder digitale, für Innen- und Außenmessungen, günstige und teurere. In jedem Fall ein nützliches Utensil, um den Wein mit der richtigen Trinktemperatur servieren zu können.

Als praktische Hilfe haben viele Weinthermometer eine Anzeige, für welche Weine sich welche Temperatur eignet – was gerade für „Anfänger“ eine echte Hilfe sein kann.

Das analoge Thermometer wird für einige Sekunden mit dem Stiel in ein gefülltes Glas oder durch den geöffneten Flaschenhals in den Wein gehalten. Dort wird die Temperatur direkt in der Flüssigkeit gemessen und ist anschließend ablesbar. Dies dürfte die einfachste und praktikabelste Lösung sein – zumindest für zu Hause, wenn man unter sich ist.

In einem Restaurant oder mit Gästen am häuslichen Esstisch ist ein Weinthermometer im Glas oder der Flasche allerdings eher deplatziert. Dafür gibt es das digitale Thermometer als eine Art Manschette, das um die Flasche gelegt, aufgeclipt oder angeheftet wird.

Auch mit einem Infrarot-Thermometer, der berührungslos misst, kann in der Öffentlichkeit problemlos die Temperatur ermittelt werden.

Klarer Vorteil bei der Innenmessung ist die Genauigkeit der momentanen Weintemperatur – allerdings wird hier die Flüssigkeit nur im oberen Drittel der Flasche gemessen. Wenn du eine Manschette benutzt, wird das Messergebnis etwas ungenauer ausfallen, da nur die Außentemperatur der Flasche gemessen werden kann.

Auch muss beachtet werden, dass sich die Flüssigkeit meist relativ schnell im Glas erwärmt, wenn es einige Zeit steht. Gerade im Sommer kann sich der Wein bereits beim Einschenken um ca. 1 bis 2°C erwärmen. Deshalb empfiehlt es sich, zumindest bei entsprechenden Außentemperaturen, den Wein um wenige Grad kälter einzugießen, wie er letztendlich getrunken wird.

Jedes Weinthermometer hat seine Vor- und Nachteile bezüglich Handhabung, Messverfahren und natürlich dem Preis. Aber mit Sicherheit ist für jeden Weinliebhaber das passende zu finden.

Der Wein ist zu warm - wie wird er herunter gekühlt?

Ein herrlich warmer Sommertag, unangemeldeter Besuch und kein Wein in der Kühlung – kein Problem. Hier kommen ein paar Tipps, wie du schnell und effektiv deinen Wein auf die richtige Trinktemperatur runterkühlen kannst:

Kühlmanschetten:

Eine der gängigsten Methode ist die Zuhilfenahme von Kühlmanschetten, um Wein auf die perfekte Trinktemperatur zu bringen und diese eine Weile zu halten. Sie sind auch unterwegs ein hilfreiches Accessoire. Ob ein Picknick mit gekühltem Sekt oder ein Grillabend mit passendem Rotwein – richtig gekühlt schmeckt der Rebensaft, egal in welcher Form, immer am besten.

Kühlmanschetten gib es ebenfalls in vielen verschiedenen Varianten. Meist sind die Manschetten aus Neopren oder Kunststoff gefertigt und mit Kühlblöcken oder Gelkissen ausgestattet. Allerdings haben diese den Nachteil, dass sie bereits einige Stunden vor Gebrauch in das Gefrierfach gelegt werden müssen. Also, wenn nicht zufällig Kühlmanschetten eingefroren sind – keine gute Idee für den Spontanbesuch.

Wein- und Sektflaschenkühler:

Ob ein einfacher Wein- oder ein großer Sektkühler, der mehrere Flaschen gleichzeitig aufnehmen kann – beide Varianten sind hilfreich, um Wein in kurzer Zeit herunterzukühlen und die Temperatur für mehrere Stunden zu halten.

Ob Edelstahl oder Kunststoff, Glas oder Aluminium, für jeden Geschmack lässt sich der passende Flaschenkühler finden.

Entweder werden die Behälter mit Eiswürfeln gefüllt oder sie sind mit Gelkissen ausgestattet, die zuvor im Tiefkühlfach durchgekühlt werden müssen. Eine exakte Temperatur lässt sich so zwar nicht erreichen, aber zumindest kann das Getränk langsam heruntergekühlt oder die Temperatur unten gehalten werden.

Doppelwandige Edelstahl-Weinkühler halten eine gekühlte Weinflasche auch ohne Zugabe von Eiswürfeln oder Kühlblöcken auf Temperatur.

Es gibt auch elektrische Flaschenkühler, bei denen sogar die exakte Temperatur eingestellt werden kann – so bleibt der Lieblingswein bis zum letzten Tropfen gut temperiert – ohne Eis oder sonstige Hilfsmittel.

Eiswürfel aus Wein:

Natürlich kannst du auch einfach normale Eiswürfel in das Glas geben und diese werden den Wein sicher auch kühlen – aber beim Schmelzen verwässern sie gnadenlos, was dem Geschmack des Getränkes sicher nicht zuträglich ist und jeden Weinkenner in Tränen ausbrechen lassen wird. Wenn du zuvor aber Eiswürfel aus dem gleichen Wein herstellst, werden diese dem Genuss nichts in den Weg stellen.

Eingefrorene Trauben:

Ein schöner Tipp: Du kannst auch eingefrorene Trauben in den Wein geben, um zumindest die Trinktemperatur zu halten, was den Vorteil hat, dass die Weinsorte dabei keine Rolle spielt und der Wein trotzdem nicht verwässert wird, wie bei den Eiswürfeln.

Wein frappieren:

Wasser und Eiswürfel im etwa gleichen Verhältnis, dazu Salz, setzen einen Kühlprozess in Gang, der sich „frappieren“ nennt. In einem Eimer, einer Wanne oder im Waschbecken werden die Weinflaschen in das Wasser-Salz-Eiswürfelgemisch gelegt. Durch die Außentemperatur und vor allem auch durch das Salz schmelzen die Eiswürfel, wodurch das Wasser, und mit ihm der Wein, abkühlt (je mehr Salz, desto schneller wird er kalt). Zwischendurch die Flasche am Hals anfassen und ein paar Mal drehen. Dieses „Schockfrosten“ ist allerdings nicht für edle Tropfen gedacht – die sollten behutsam auf die richtige Temperatur herunter gekühlt werden.

Nasses Küchenhandtuch:

Ein einfaches Küchentuch wird unter kaltes Wasser gehalten und anschließend ausgewrungen. Die darin eingewickelte Flasche Wein wird ins Eisfach des Kühlschranks gelegt. Nach ca. 20 Minuten sollte der Wein kalt genug sein. Aber Vorsicht – nicht vergessen, die Flasche rechtzeitig aus dem Gefrierfach zu nehmen, sonst besteht die Gefahr, dass sie platzt!

Sonne:

Kein Scherz – denn wenn keinerlei Hilfsmittel, wie Eiswürfel, Gefrierfach oder Weinkühler zur Hand sind, genügt auch die Sonne, um deinen Wein zu kühlen. Besonders geeignet für den Aufenthalt in der freien Natur und ohne Strom. Dazu die Flasche Wein in ein „schwarzes“ T-Shirt oder Tuch einwickeln, dass zuvor richtig nass gemacht wurde und das Ganze in die Sonne legen. Durch die Wärmeeinstrahlung auf das nasse Tuch entsteht Verdunstungskälte, die den Wein tatsächlich abkühlt. Das dauert zwar etwas länger, ist aber eine gute Methode um nicht nur Wein, sondern auch andere Getränke ohne Hilfsmittel abzukühlen.

Ist das alles nicht möglich und kein Kühlschrank in der Nähe, solltest du trotzdem versuchen, die Flasche irgendwie vor Wärme zu schützen. Keinesfalls darf sie in der Sonne vor sich hin brüten. Das geht nicht nur zu Lasten der Trinktemperatur, sondern kann, vor allem bei Flaschen aus Weißglas, einen sogenannten „Böckser“ auslösen. Das ist eine schwefelhaltige Verbindung, die stark nach faulen Eiern riecht und den Wein ungenießbar macht.

Der Wein ist zu kalt - wie wird er auf Trinktemperatur gebracht?

Kommt der Wein direkt aus dem Kühlschrank oder aus dem Keller, ist er meist viel zu kalt. Das gilt vor allem für Rotweine. Erste Grundregel – bitte den Wein niemals in der Mikrowelle oder auf der Heizung anwärmen! Diese Schockerwärmung kann schnell ins Auge gehen, denn die Erwärmung ist unkontrolliert und der edle Tropfen kann schnell überhitzen. Die Folge kann sein, dass dem Wein einige der flüchtigen Geschmacksstoffe verloren gehen und der Alkoholgeschmack viel zu dominant wird.

Wenn es dann doch mal schnell gehen muss, weil beispielsweise unverhofft Besuch kommt oder Nachschub am Tisch gebraucht wird, dann sollte die Flasche in einem etwa 30°C-warmen Wasserbad vorsichtig erwärmt werden. So steigt die Temperatur des Weines in ca. 15 Minuten um etwa 4°C an.
Aber bitte immer dran denken: der Wein erwärmt sich auch im Glas relativ schnell, deshalb kann er gerne ein bis zwei Grad kühler eingeschenkt, als getrunken werden.

Kann man Wein warm bzw. heiß trinken?

Wer kennt sie nicht, die Glühweinstände vor Weihnachten – was die Frage eigentlich schon beantwortet. Natürlich schmeckt Wein auch heiß und sorgt für kuschelige Wärme von Innen. Theoretisch kann jeder Wein zu Glühwein gemacht werden, praktisch sollten es natürlich keine kostbaren Weine sein, denn das wäre quasi – wie man so schön sagt – Perlen vor die Säue geworfen.

Besonders geeignet sind die gerbstoffarmen Rotweinsorten wie Dornfelder, Portugieser, Trollinger, Lemberger oder Spätburgunder. Und Weiß-Glühwein kann gut mit beispielsweise Silvaner, Riesling und Müller-Thurgau hergestellt werden.

Rein weinrechtlich gesehen handelt es bei Glühwein um ein „aromatisiertes weinhaltiges Getränk“, das vor allem aus Rot-, aber auch aus Weißwein oder Rosé hergestellt werden kann. Dazu wird der Wein sehr langsam bis zur passenden Trinktemperatur (rund 70°C) erhitzt unter Beigabe von verschiedenen Gewürzen, wie beispielsweise Anis, Piment, Muskat, Vanillezucker, Zimt, Zitronenschale, Gewürznelken und Sternanis. Gerne werden auch frische Orangen- und Zitronenscheiben mit beigegeben, um dem Ganzen eine frisch-fruchtige Note zu verleihen.

Wichtig: Kochen darf der Wein auf keinen Fall, denn bei zu hohen Temperaturen kann leicht das empfindliche Fruchtaroma verloren gehen. Außerdem verdampft ab einer Temperatur von 78°C der Alkohol. Um die Temperatur zu messen, kann ein normales Küchenthermometer genutzt werden.

Wenn Glühwein zu heiß gemacht wird, verliert er aber nicht nur Alkohol und Aroma, sondern er kann sich auch bräunlich verfärben. Der Zucker wird während des Siedens nämlich karamellisiert und die Gewürze verbrennen. Der Glühwein schmeckt dann entsprechend bitter und schal. Bei zu langem Erhitzen kann außerdem das Abbauprodukt Hydroxymethylfurfural (HMF) entstehen, dessen gesundheitliche Wirkungen noch nicht abschließend geklärt sind.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Süßen. Gerne wird Glühwein recht „zuckrig“ getrunken. Es ist allerdings immer eine reine Geschmackssache, wie süß oder weniger süß du gerne Glühwein trinkst. Doch der Zucker, zusammen mit den Gewürzen, gehört einfach mit rein, denn nur so entsteht das typische süßliche Aroma. Leider werden auf den Weihnachtsmärkten oft minderwertige Weine verwendet, die mit einer Unmenge von Zucker „geschönt“ werden. Das sind Kalorienbomben, die 1:1 direkt auf die Hüften gehen.
Wenn du Glühwein selber ansetzt, dann kannst du mit etwa 80 Gramm Zucker pro Liter nicht viel verkehrt machen.

Bei welchen Temperaturen wird Wein am besten gelagert?

Die wenigsten Weintrinker werden einen Gewölbekeller, der eine permanente Temperatur gewährleistet, ihr eigen nennen können. Von daher müssen andere Möglichkeiten gefunden werden, um Wein richtig zu lagern.
Ganz schlecht ist die Idee, die sogenannte „Zimmertemperatur“ beispielsweise für Rotweine als Optimum zu betrachten. Früher mag das noch gepasst haben, denn die Menschen waren mit relativ niedrigen Zimmertemperaturen zufrieden. Heutzutage nehmen wir Temperaturen über 20°C in der Wohnung als angenehm wahr. Doch das ist selbst dem schwersten, tanninreichsten Rotwein zu viel. Denn bereits ab 21°C reift ein Wein schneller als es ihm gut tut und bei länger anhaltenden Temperaturen über 25°C riskierst du, dass der Wein sowie aromatisch als auch geschmacklich nachlässt.

Die optimale Lösung für den Weinkenner ist natürlich, sich einen extra Weinkühl- oder Klimaschrank anzuschaffen, der für die besten Lagertemperaturen sorgt. Es gibt sogar Modelle, die verschiedene Kühlzonen für die verschiedenen Weinsorten haben.

Der Keller tut es in der Regel aber auch, denn dort ist es meistens recht kühl. Am besten sollte er aber auch feucht, geruchsneutral, dunkel und erschütterungsfrei sein.

Für nur-manchmal-oder-mit-Gästen-Weintrinker genügt aber auch ein kühler Platz in der Wohnung. Die Temperaturen sollten nicht allzu sehr schwanken und starke Licht- oder Geruchseinwirkungen sollten ebenfalls vermieden werden. Beispielsweise ist dies oft im Schlafzimmer der Fall und unter dem Bett findet sich meist ein Plätzchen für einige Flaschen Wein.

Grundsätzlich gilt, dass der Wein umso schneller reift, je höher die Umgebungstemperatur ist. Temperaturen über 20°C sind prinzipiell ungeeignet.

Doch selbst, wenn der Wein in einem schicken Weinregal im Wohnzimmer aufbewahrt wird (was ein echter Weinkenner vermutlich nicht tun würde, was aber ohne Zweifel ein echter Hingucker sein kann), ohne Rücksicht auf Temperaturen, Lichteinfälle oder sonstige störende Einflüsse, dann bedeutet das nicht gleich das Aus. Vielleicht verliert der gute Tropfen mit der Zeit etwas von seiner Qualität und die Vorbereitungszeit, bis er trotzdem temperaturmäßig bestmöglich im Glas steht ist entsprechend länger, aber indem du den Wein gut auf die optimale Trinktemperatur bringst (herunterkühlen oder erwärmen) ist er natürlich dennoch ein herrlicher Genuss.

Liegend oder stehend lagern?

Wenn wir nun schon bei der Lagerung sind, dann schauen wir doch auch noch mal zum Thema Horizontal und Vertikal.

Der Flaschenverschluss bestimmt nämlich die Lagerung – Weinflaschen, die mit den immer beliebter werdenden Kunststoff-, Schraub-, Glas- und Kronkorken-Verschlüssen versehen sind, mögen es tatsächlich lieber, wenn sie stehend gelagert werden. Denn generell gilt, je geringer der Kontakt des Rebensaftes mit welchem Verschluss auch immer, desto besser. Wobei dies kein Muss ist, sondern auch einfach an die gegebenen Umstände angepasst werden kann. Wichtig ist nur, dass sie dicht sind, damit einerseits nichts auslaufen und andererseits kein Sauerstoff in die Flaschen gelangen kann.

Bei „unfertigem Wein“, wie dem Federweißer, funktioniert allerdings ausschließlich die stehende Lagerung, denn da er in der Flasche weitergärt, sollte diese nur mit einem Spezialverschluss, der entsprechende Öffnungen hat, verschlossen oder mit einer Plastiktüte abgedeckt sein, sonst kann kein Kohlendioxid entweichen, die Flasche platzt … und es gibt eine heillose Schweinerei.

Bei Flaschen, die mit dem guten, alten Naturkorken oder auch mit Press-, Verbund-, Scheiben-, Colmated- oder Diamkorken (die alle mehr oder weniger mit Naturkork zu tun haben) verschlossen sind, ist eine aufrechte oder waagerechte Lagerung schon zu überdenken.

Damit der Korken nicht austrocknet, dadurch einschrumpft oder porös und undicht wird, sollten besonders Weine, die für eine langjährige Lagerung vorgesehen sind, immer liegend aufbewahrt werden. Am Flascheninhalt kann sonst großer Schaden bis hin zur Ungenießbarkeit entstehen.
Allerdings gibt Kork Phenole an den Wein ab, was wiederum Einfluss auf den Geschmack haben könnte.
Versuche großer Weinanbauinstitute haben gezeigt, dass auch Weinflaschen, die mit Kork verschlossen sind „eigentlich“ ebenfalls besser stehend gelagert werden sollten, WENN eine relative Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 % garantiert werden kann, damit der Korken geschmeidig bleibt und seine Spannkraft behält.

Genauer hingeschaut - der Weinkühlschrank

Der Oberbegriff „Weinkühlschrank“ steht für alle Geräte, die der optimalen Kühlhaltung von Weinflaschen dienen. Eine Unterscheidung gibt es dabei in Weinklimaschrank und Weintemperierschrank. Grob gesagt ist ein Weinklimaschrank, der in der Regel nur eine Klimazone besitzt, zur langfristigen Lagerung von Weinen geeignet.

Ein Temperierschrank dagegen hat meist mehrere Klimazonen. Deshalb können Rot- und Weißweine, Prosecco- und Sektsorten gleichzeitig bei optimaler Temperatur gelagert werden. Und ein weiterer Vorteil ist, falls sich der Weinschrank beispielsweise in einem kalten Kellerraum befindet und die Außentemperatur unter der eigentlichen optimalen Weintemperatur liegt, verfügen manche dieser Weintemperierschränke sogar über ein Heizelement. So können die gewünschten Lagertemperaturen in allen Fällen eingehalten werden, auch wenn sie dabei statt gekühlt auch mal aufgewärmt werden müssen.

Weinklimaschränke und Weintemperierschränke sind die derzeit wohl beste Möglichkeit, einen optimalen Weinkeller zu ersetzen. Dazu kommt, dass diese Geräte mit verschiedensten Lagerkapazitäten zu haben sind. Von 6 bis zu 300 Flaschen können in den speziellen Weinkühlschränken gelagert werden. So ist für jeden Bedarf und jeden Geldbeutel die richtige Größe zu finden.

Spezielle Weinkühlschränke verfügen über vibrationsarme Kompressoren, halten konstant die richtige Temperatur, sorgen für eine geregelte Luftzirkulation, sichern ausreichende Luftfeuchtigkeit und bieten einen dunklen Lagerraum für die Weinflaschen – zumindest, wenn die Optik nicht im Vordergrund steht und auf eine Beleuchtung im Innenraum und eine durchsichtige Glastür verzichtet wird.
Folglich sind hier alle Voraussetzungen für eine optimale Reifung sowie Kurz- oder Langzeitlagerung von guten Weinen gegeben.

Fazit

Fakt ist also – wie ein Wein schmeckt, hängt nicht nur von der Sorte, seinem Anbaugebiet, den Wetterbedingungen im Erntejahr, der Fähigkeit des Winzers, seinem Alter, dem Jahrgang, seinem Abgang – und selbst vom benutzten Weinglas ab, sondern auch weitgehend von der Trinktemperatur.

Ein Glas Rotwein frisch aus dem Kühlschrank schmeckt fast so ausdruckslos wie gefärbtes Wasser und wer ein Glas Weißwein im Sommer in der Sonne stehen lässt, wird vermutlich beim anschließenden Trinken den Mund angewidert verziehen.

Als grobe Orientierung gilt – je jünger, leichter und fruchtiger der Wein ist, desto weniger Wärme mag er. Weißweine, Roséweine, süße Weine und Schaumweine aller Art werden grundsätzlich gut gekühlt getrunken. Rotweine dagegen vertragen höhere Trinktemperaturen. Je gehaltvoller, kräftiger und tanninreicher ein Wein ist, desto höher ist auch die perfekte Trinktemperatur.

Doch bei all den Informationen – grundsätzlich gilt, erlaubt ist, was schmeckt! Entscheidend ist am Ende immer der eigene Gaumen. Auch der attraktivste Wein taugt nicht, wenn er dir nicht schmeckt. Und Geschmäcker sind nun mal verschieden. Wenn also jemand seinen Rotwein lieber direkt aus dem Kühlschrank trinkt oder den Weißwein „zimmerwarm“ mag – dann bitte schön und zum Wohl!

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