Das macht einen guten Weinkeller aus

weinkeller beitragsbild - Die Welt der Weine

Weinlagerung früher und heute

Vier wichtige Bedingungen sollte ein Weinkeller auf jeden Fall erfüllen, um Wein optimal lagern zu können. Das sind Temperatur, Licht, Luftfeuchtigkeit und Geruch. Mit diesem Grundwissen könnt ihr euch bereits einen Weinkeller einrichten.

Vermutlich wurde der erste Wein bereits vor weit über 7000 Jahren hergestellt. Um den schon damals beliebten Rebensaft zu lagern, wurden in der Regel Tongefäße benutzt.

Mit der Zeit stellte sich heraus, dass der Wein am besten bei gleichmäßig niedrigen Temperaturen und im Dunkeln gelagert werden sollte. Deshalb wurde der Wein konserviert, in dem die Tongefäße in der Erde vergraben wurden. Vor rund 6000 Jahren, so fanden Archäologen heraus, wurde eine Höhle in Armenien als der weltweit älteste „Weinkeller“ genutzt.

Erst um 330 Jahre n. Chr. wurde der erste Weinkeller Deutschlands in der Hochzeit der römischen Kaiserstadt Trier gebaut. Mit seinen wunderbaren, mächtigen Gewölben und den vielen, alten Holzfässern ist er auch heute noch ein magnetischer Anziehungspunkt für den Tourismus.

Was genau ist ein Weinkeller?

In einem Weinkeller werden, wie der Name schon sagt, Weine gelagert. In Holzfässern, Flaschen und heutzutage vermehrt auch in großen Kunststoffbehältern.

Meist sind sie bei den Weinbauern direkt zu finden. In großen Weingütern kann sich der Weinkeller sogar über mehrere Stockwerke hinziehen. Allerdings sind diese speziellen Lagerräume üblicherweise immer vollständig unter der Erde zu finden und haben wegen des optimalen Lagerklimas oft auch direkten Kontakt mit dem Erdreich.

Die romantischen alten Gewölbekeller werden seit dem frühen 20. Jahrhundert allerdings immer öfter durch Konstruktionen aus Stahlbeton ersetzt.

Und wo früher die sogenannten Fasslager – Sockel mit halbrunden Vertiefungen, auf denen die Holzfässer vor Bodenfeuchtigkeit geschützt waren und durch die Vertiefung nicht wegrollen konnten – lagen, stehen heute oft Edelstahl- oder Kunststofftanks.
Die Flaschenlagerung bleibt größtenteils nur noch den teuren und besonders guten Weinen vorbehalten.

Grundvoraussetzungen für einen guten Weinkeller

Vier wichtige Bedingungen sollte ein Weinkeller auf jeden Fall erfüllen, um Wein optimal lagern zu können. Das sind Temperatur, Licht, Luftfeuchtigkeit und Geruch. Dazu kommt, dass Weinflaschen grundsätzlich liegend aufbewahrt werden sollten, damit der Korken immer schön feucht gehalten wird.

1. Temperatur:

Ein Weinkeller sollte eine gleichmäßige Temperatur halten und keinesfalls 15 Grad Celsius überschreiten. Bei höheren Temperaturen leidet der Geschmack, ebenso wie bei zu niedrigen Gradzahlen.

Am wichtigsten jedoch ist eine gleichbleibende Temperatur. Schwankungen zwischen warm und kalt mag der Wein gar nicht und es kann schnell zu einigen unerwünschten Geschmacksirrungen führen.

2. Lichteinfluss:

Ständiger oder auch phasenweiser Lichteinfluss, vor allem durch UV-Strahlung, können sich schnell negativ auf Geschmack, Farbe und Geruch des Weines auswirken. Deshalb ist Tageslichteinfall zu vermeiden und künstliche Lichtquellen nur bei Bedarf zu nutzen Selbst bei dunkel gefärbten Glasflaschen kann sich Lichteinfluss negativ auswirken, indem eine gewisse Sauerstoffförderung entsteht.

Dieser Faktor entfällt, wenn der Wein in lichtdichten Fässern oder die Flaschen in geschlossenen Kisten aufbewahrt werden

3. Luftfeuchtigkeit:

In einem Weinkeller liegt die optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 75% und 85%. Ist die Feuchtigkeit in der Raumluft höher, fördert dies eine Schimmelbildung an den Korkenoberflächen. Der Schimmel beeinflusst zwar den Wein selbst nicht, solange er nicht direkt mit dem Wein in Verbindung kommt (z.B. beim Austreten von Wein zwischen Korken und Flaschenhals), ist aber trotzdem sehr unangenehm. Weinflaschenetiketten, die früher durch zu hohe Luftfeuchtigkeit stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, werden heute durch feuchtigkeitsresistentes Spezialpapier ersetzt.

Bei zu trockener Luft besteht die Gefahr, dass die natürliche Feuchtigkeit aus den Korken verdunstet. Diese können dann schnell porös werden und den Inhalt der Flasche nicht mehr optimal vor einem Sauerstoffeintritt bewahren, was sich ebenfalls negativ auf den Geschmack auswirken kann.

4. Geruch:

Auch der Umgebungsgeruch spielt eine Rolle bei der Lagerung von Weinflaschen, die mit Korken versehen sind, denn durch diesen kann durchaus ein geringer Teil von Fremdgerüchen von außen in die Flasche und damit auch in den Wein gelangen. Dies gilt besonders für Chlor, Lösungsmittel und Parfümzusätze die zum Beispiel aus Dichtungs-, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln stammen.

Fazit: Weinkeller für zuhause

Ihr seht, ein Weinkeller muss spezielle Anforderungen erfüllen, damit der Wein dort optimal gelagert werden kann. Natürlich hat nicht jeder Weinliebhaber einen Gewölbekeller unterm Haus. Aber wenn ihr euch an den vier wichtigen Bedingungen Temperatur, Lichteinfluss, Luftfeuchtigkeit und Geruch orientiert, könnt ihr euch einen geeigneten Raum auch bei euch zu hause suchen oder einrichten.