Biowein – voll im Trend

biowein beitragsbild - Die Welt der Weine

Von Kontrolle bis vegan - Was ist eigentlich Bio?

Immer mehr Menschen möchten sich gesünder ernähren. Der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Gentechnik ist zumindest der erste Schritt in die richtige Richtung. Auch biologisch angebaute Weine erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Biowein – voll im Trend.

Dass Wein mit dem offiziellen Bio-Siegel gekennzeichnet werden darf, erfordert die Einhaltung strenger EU-Vorschriften. Alle Zutaten im Biowein müssen aus nachweislich ökologischem Anbau stammen und dürfen keine Zusätze enthalten. Ebenso gilt ein Verbot der Bestrahlung und die Verwendung von leicht löslichem, mineralischem Dünger. Der Schwefelgehalt darf höchstens ein Drittel der Höchstmenge im konventionellen Weinbau betragen.

Die Verwendung von Gentechnik ist verboten und in der Kellertechnik sind nur die auf einer Positivliste aufgeführten natürlichen Hilfsmittel erlaubt. Auch die Kurzzeithocherhitzung und Heißabfüllung darf nicht eingesetzt werden. Lediglich für bis zu fünf Prozent der Zutaten sind Ausnahmen möglich – allerdings sind auch diese sehr streng geregelt. Trotz all dieser Regelungen ist Biowein voll im Trend.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Weintrauben aus „kontrolliert biologischem Anbau“ sind die Grundvoraussetzung um Bioweine herstellen zu können. Allerdings wird die komplette Weinherstellung unter die Lupe genommen, wenn „Bio“ oder „Öko“ auf den Flaschen stehen soll. Nur die nach den strengen Vorgaben der EG-Öko-Verordnung produzierten und von unabhängigen Prüfinstituten regelmäßig überprüften Weine, dürfen das Bio-Siegel bzw. das EU-Bio-Siegel tragen.

Seit 2012 ist das EU-Bio-Logo sogar verpflichtend anzubringen, wenn Weine nach den EG-Öko-Richtlinien hergestellt werden. Zusätzlich kann auch das deutsche Bio-Siegel benutzt werden. Viele Weinbauern schließen sich Bio-Anbauverbänden wie beispielsweise Demeter, Naturland oder Bioland an, die ihre eigenen Regelungen haben (diese gehen allerdings meist weit über die EU-Öko-Verordnung hinaus) und können deren Logos dann ebenfalls auf den Weinetiketten abdrucken. Alle staatlich zugelassenen Kontrollstellen, auch private, werden von den zuständigen Landesbehörden strengstens überwacht.

Eine Stufe weiter - vegane Bioweine

Nach den EU-Vorschriften sind für Bioweine bei deren Erzeugung, Klärung und Filterung einige Stoffe tierischen Ursprungs erlaubt. Dies sind Hilfsmittel wie z.B. Gelatine, Eiklar, Hausenblase oder Kasein. Wenn auch diese Stoffe vermieden werden sollen, ist es ratsam auf vegane Bio-Weine zu vertrauen. Bei diesen wird bei der Herstellung prinzipiell auf jegliche Hilfsmittel tierischen Ursprungs verzichtet und stattdessen auf Agar-Agar, Kieselsol aus Kieselalgen oder ein Tonmineral zurückgegriffen.

Geschmackliche Unterschiede zwischen Bio- und herkömmlichen Weinen

Tatsächlich können Bioweine von herkömmlichen Weinen geschmacklich kaum voneinander unterschieden werden. Den ökologisch erzeugten Weinen sagt man zwar nach, dass sie etwas ausdrucksvoller seien, da der Lagengeschmack um so deutlicher ist, je weniger der Boden oder die Pflanzen mit chemischen Mitteln behandelt werden, aber viele Weinproben haben dies nicht eindeutig bestätigen können. Trotzdem – je naturbelassener der Boden ist, desto natürlicher und lagentypischer sind die Aromen, die von den Wurzeln der Weinrebe aufgenommen und an die Trauben weitergegeben werden. Spitzenweingüter stellen deshalb ihre Bewirtschaftung immer mehr auf ökologischen Anbau um.

Das Ziel des ökologischen Bioweinanbaus ist es, mit so wenig Eingriffen wie möglich, sowohl beim Anbau im Weinberg als auch im Weinkeller, gute, gesunde und ehrliche Weine aus besten Trauben zu erzeugen.

Fazit: Biowein ist fein

Toll, dass die natürliche Wein-Herstellung und Biowein auch bei vielen Winzern inzwischen eine Rolle spielt. Selbst, wenn sich das nicht immer im Geschmack widerspiegelt, dafür manchmal aber deutlich im Preis – Wir Weintrinker wissen, dass wir zumindest der Natur etwas Gutes tun. Und ist die Natur gesund, geht es uns auch gut.

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