Herbst – Die Zeit der Weinlese

weinlese beitragsbild - Die Welt der Weine

Erste Schritte der Weinherstellung

Der Sommer ist vorbei, die Weinstöcke hängen voller Trauben und warten darauf „gelesen“ und weiterverarbeitet zu werden. Dies geschieht bei der Weinlese im Herbst entweder auf traditionelle Weise per Hand oder mit modernen Traubenvollerntern. Der Zeitpunkt der Lese ist einer der wichtigen Faktoren, der über die spätere Qualität des Weines mitentscheidet.

Auf jeden Fall sollten die Trauben richtig reif sein und damit einen hohen Zuckeranteil haben. Eine optimale vorhersehbare Erntezeit gibt es nicht. Hier spielt Erfahrung eine große Rolle und jeder Winzer hat da seine eigenen Ansichten über den perfekten Zeitpunkt.

Das händische Lesen der Beeren ist sicherlich die qualitativ hochwertigere Methode, da sie wesentlich schonender und gezielter durchgeführt werden kann, als mit einer Maschine. Allerdings ist sie mit wesentlich mehr Zeitaufwand und Manpower verbunden.

Traditionelle Traubenlese per Hand

Bei der Handlese durch den Winzer und sachkundige Erntehelfer, kann direkt die Qualität der Trauben kontrolliert werden (beispielsweise Reifegrad, Parasitenbefall und Gesundheit der Beeren). Verdorbene oder kranke Weintrauben werden herausgeschnitten und entsorgt, noch unreife für eine Nachlese am Stock gelassen. Beschädigungen der Trauben selbst, des Weinstockes, aber auch des Bodens (durch die schweren Erntemaschinen) werden beim Lesen per Hand vermieden. Ebenso ist die Verletzungsgefahr der zarten Traubenhaut beim Weitertransport wesentlich geringer, als das mit einer Erntemaschine möglich wäre.

Nur bei der Handlese ist also ein sanftes und selektives Ernten der besten Früchte möglich, was zu einer deutlich besseren Qualität des Weines führt.

Die maschinelle Traubenernte

Der Einsatz spezieller Traubenvollernter helfen dem Winzer Zeit und Personal zu sparen. Das Prinzip der großen Maschinen ist relativ simpel – sie fahren rechts und links „über“ die Reihen der Weinstöcke und bilden eine Art Tunnel um die Pflanzen.

Durch starke Vibration werden die reifen Beeren quasi von den Stöcken geschüttelt und fallen auf ein Laufband, das die Früchte automatisch in entsprechende Behälter weiter transportiert.

Durch einen Ventilator werden mit abgefallene Blätter weggeblasen. Bei dieser Methode können allerdings weder kranke noch unreife Traubenpergel aussortiert werden. Auch Blätter und kleine Zweige kommen mit in die Behälter und somit auch in die Weiterverarbeitung. Bei der maschinellen Ernte steht eher Quantität, statt Qualität im Vordergrund.

Fazit: Qualität kostet

Die Handlese ist zwar viel aufwendiger und benötigt mehr Personaleinsatz bei geringerem Ertrag als die maschinelle Ernte. Sie bringt aber den Vorteil der direkten Qualitätskontrolle. Also Klasse statt Masse.