Armagnac: Die älteste Weinbrandart Frankreichs
Armagnac ist nicht nur eine Spirituose, sondern ein Symbol für die französische Tradition und Kultur. Es handelt sich hierbei um einen Brandy, der in der gleichnamigen Armagnac-Region in Gascony, Südwestfrankreich, hergestellt wird. Die Herstellung von Armagnac wird bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgt und macht ihn zur ältesten Weinbrandart des Landes, sogar älter als sein berühmter Cousin, der Cognac.
Der Herstellungsprozess von Armagnac
Die Herstellung von Armagnac ist ein Prozess, der sowohl Kunst als auch Wissenschaft erfordert. Alles beginnt mit der Ernte der Trauben, die hauptsächlich aus vier Sorten bestehen: Ugni Blanc, Baco Blanc, Colombard und Folle Blanche. Nach der Ernte werden die Trauben zu Wein vergoren.
Der nächste Schritt ist die Destillation. Während der Cognac zweimal destilliert wird, wird Armagnac nur einmal destilliert, ein Prozess, der traditionell in einem Alambic Armagnacais, einer speziellen Kupferbrennblase, durchgeführt wird. Diese einmalige Destillation resultiert in einem Brandy mit einem höheren Alkoholgehalt und einem intensiveren, rustikaleren Geschmack.
Nach der Destillation folgt der Alterungsprozess. Der junge Armagnac wird in Eichenfässer gefüllt, wo er über Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte, reifen kann. Während dieser Zeit entwickelt der Armagnac seinen einzigartigen Geschmack und seine bernsteinfarbene Tönung.
Armagnac im Glas: Aromen und Geschmack
Armagnac ist bekannt für seinen reichen, komplexen Geschmack. In Abhängigkeit von Alter, Traubensorte und Herstellungsmethode können sich Noten von Vanille, Pflaume, Aprikose, Karamell, Nüssen und Gewürzen entfalten. Die Textur kann von samtig bis ölig variieren, mit einem lang anhaltenden Abgang, der das Geschmackserlebnis abrundet.
Wie man Armagnac trinkt
Traditionell wird Armagnac pur als Digestif nach dem Essen serviert, oft bei Raumtemperatur in einem speziellen Brandyglas. Die bauchige Form des Glases ermöglicht es, die Spirituose zu schwenken und die Aromen freizusetzen.