Prosecco – die quirlige Schwester des Weins

prosecco beitragsbild - Die Welt der Weine

Woher kommt Prosecco eigentlich?

Prosecco hieß bis Ende 2009 eine weiße Rebsorte, die heute Glera genannt wird. Diese wird ausschließlich im nordöstlichen Italien auf ca. 6.100 Hektar angebaut. Der Ausdruck „Prosecco“ ist laut italienischem Gesetz seit 2010 keine Traubensorte mehr, sondern eine Herkunftsbezeichnung und unterliegt strengen Auflagen, um die besonders gute Qualität des Prosecco zu schützen. Sowohl Anbaugebiete, als auch Herstellungs- und Abfüllorte und sogar die Flaschen und die Verschlüsse des Proseccos sind vorgeschrieben.
Im Gegensatz zu früher, als Prosecco noch in Tankwagen aus Italien in andere Länder transportiert wurde, um dort als Massenprodukt in meist blaue Flaschen oder auch in Dosen abgefüllt zu werden, ist die Qualität heute von daher um ein Vielfaches verbessert.

Unterschiedliche Prosecco-Weine

Prosecco ist als Schaumwein (Prosecco Spumante), Perlwein (Prosecco Frizzante) oder Stillwein erhältlich.
Bereits 1868 wurde das noch heute bestehende Weingut Carpenè Mavotti gegründet. Hier wurde zum ersten Mal die Methode der Tankgärung eingesetzt. Diese Methode wird auch heute noch, neben Flaschengärung, für die Herstellung von Prosecco genutzt.

Der Spumante muss mindestens 3,5 bar gärungseigenen Kohlensäuredruck auf der Flasche haben und schäumt daher deutlich stärker, als der Perlwein Prosecco Frizzante, der maximal 2,5 bar als Flaschendruck erreichen darf. Außerdem kann dem Frizzante bei seiner Herstellung auch von außen Kohlensäure zugesetzt werden.

Prinzipiell darf Prosecco nur als Sekt bezeichnet werden, wenn die Kohlensäure ausschließlich bei der Gärung entstanden ist. In der Regel wird der Spumante daher nicht per Flaschengärung hergestellt, sondern in großen, hermetisch geschlossenen Edelstahltanks.
Der Frizzante ist normalerweise günstiger, weil auf Perlwein in Deutschland keine Schaumweinsteuer erhoben wird, die Kohlensäure viel schneller verfliegt und er dann leicht schal schmeckt.

Einen stillen Prosecco-Weißwein (ohne Kohlensäure) gibt es in kleineren Mengen ebenfalls. Dabei handelt es sich um Prosecco Tranquillo oder Spento, der nicht so oft getrunken wird, weil er recht dünn ist und eine hohe Säure besitzt. Er dient mehr als Grundwein aus dem die prickelnden Varianten erzeugt werden.

Prosecco in Premium-Qualität

Wer einen besonders guten Prosecco trinken möchte, sollte auf die Bezeichnungen D.O.C. oder D.O.C.G. auf dem Etikett achten. D.O.C. heißt Denominazione di origine controllata, was bedeutet, dass dieser Prosecco ausschließlich aus fünf bestimmten verschiedenen Provinzen in den Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien stammen darf.

Die Klassifikation D.O.C.G. (Denominazione di origine controllata e garantita), bedeutet soviel wie kontrollierte und garantierte Herkunft. D.O.C.G. dürfen sogar nur zwei Proseccos offiziell auf dem Etikett tragen. Sie werden beide im ursprünglichen his­to­ri­schen Kerngebiet Conegliano-Valdobbiadene angebaut und hergestellt.

Prosecco darf höchstens 15 Prozent andere Rebsorten enthalten, denn mindestens 85 Prozent müssen aus den Glera-Trauben gewonnen werden.

Was ist typisch für Prosecco?

  • Die Farbe des Prosecco zeigt sich charakteristisch in einem mehr oder weniger intensiven, strahlenden strohgelb im Glas.
  • Die Kohlensäureintensität reicht von Null beim seltenen Weißwein über mittel beim Frizzante bis relativ hoch und anhaltend beim Spumante.
  • Geschmacksvarianten gibt es von trocken (brut) bis halb-trocken (demi-sec). Meist schmeckt er charakteristisch frisch und zeigt eine große Bandbreite an Fruchtaromen gelber Früchte.
  • Sein Geruch kann als fein (von trocken bis lieblich) bezeichnet werden und ist charaktertypisch für die Rebsorte.
  • Spumante muss einen Alkoholgehalt von mindestens 11 Prozent-Volumen, Frizzante von mindestens 10,5 Prozent-Volumen enthalten.

Fazit: Prosecco geht immer!

Prosecco steht für prickelnde Lebensfreude, gesellige Treffen mit Freunden, Mädelsabende und für romantische Stunde zu zweit. Er schmeckt zu Fruchtigem und Salzigem … und selbst asiatische Gerichte passen gut zu dem italienischen Schaum- oder Perlwein.

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