Herstellung von Süßwein
Die Herstellung von Süßwein unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der Herstellung von trockenem Wein. Eine Methode zur Erzeugung der süßen Aromen in diesen Weinen ist die Spätlese, bei der die Trauben länger auf der Rebe gelassen werden, damit sie mehr Zucker aufbauen können. Bei einigen Süßweinen, wie dem Sauternes aus Frankreich, wird sogar auf die Entwicklung der „Edelfäule“ Botrytis cinerea gewartet, die die Trauben angreift und den Wassergehalt reduziert, wodurch der Zuckergehalt in den verbleibenden Früchten erhöht wird.
Ein weiterer Prozess ist das Stoppen der Fermentation vor ihrem natürlichen Ende, indem dem Wein Alkohol hinzugefügt wird. Dieser Prozess, auch bekannt als „Fermentationsstopp“, führt dazu, dass nicht der gesamte Zucker im Wein zu Alkohol umgewandelt wird, was wiederum dazu führt, dass der Wein süßer schmeckt.
Bekannte Beispiele für Süßwein
Einige der bekanntesten Beispiele für Süßweine sind Portwein, Sherry, Sauternes, Tokaji Aszú, Eiswein und viele andere. Diese Weine können alle unterschiedliche Grade von Süße haben, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der spezifischen Traubensorte, dem Klima, in dem sie angebaut werden, und dem spezifischen Herstellungsprozess.
Portwein, beispielsweise, ist ein kräftiger und süßer Wein aus Portugal, der oft nach dem Essen genossen wird. Die Herstellung von Portwein erfordert das Stoppen der Fermentation durch Zugabe von Brandy, wodurch ein süßer und alkoholreicher Wein entsteht.
Süßwein im kulinarischen Kontext
Süßweine sind eine ausgezeichnete Ergänzung zu vielen Gerichten und werden oft als Dessertweine serviert. Sie passen besonders gut zu süßen Desserts, wie zum Beispiel Schokoladendesserts, Käsekuchen, Früchtekuchen und vielem mehr. Darüber hinaus können sie auch als Aperitif vor dem Essen oder als Digestif nach dem Essen genossen werden.
In der kulinarischen Welt können Süßweine auch zum Kochen verwendet werden, insbesondere in Saucen und Marinaden, um eine zusätzliche Geschmackstiefe und Komplexität zu verleihen.
Lagerung und Servieren von Süßwein
Die korrekte Lagerung von Süßwein ist ähnlich wie bei anderen Weinsorten. Sie sollten in einem kühlen, dunklen Raum bei einer konstanten Temperatur gelagert werden. Einige Süßweine können über viele Jahre hinweg gelagert und gealtert werden, was zu noch komplexeren und reichhaltigeren Aromen führt.
Beim Servieren von Süßwein ist die Temperatur entscheidend. Generell gilt, dass Süßweine gut gekühlt serviert werden sollten, etwa zwischen 6 und 8 Grad Celsius. Eine zu hohe Serviertemperatur kann den Alkoholgeschmack verstärken und die Süße des Weins überwältigen.
Die gesundheitlichen Aspekte des Süßweins
Es ist allgemein bekannt, dass moderater Weinkonsum einige gesundheitliche Vorteile haben kann, darunter ein geringeres Risiko für Herzkrankheiten und bestimmte Arten von Krebs. Allerdings haben Süßweine tendenziell einen höheren Zuckergehalt als andere Weine, was zu einem höheren Kaloriengehalt führt. Daher sollten Süßweine in Maßen genossen werden, insbesondere von Personen, die ihre Zuckeraufnahme überwachen müssen.
Süßwein in verschiedenen Weinregionen
In verschiedenen Weinregionen der Welt werden unterschiedliche Arten von Süßweinen hergestellt. In Deutschland und Österreich sind zum Beispiel Eisweine sehr beliebt. Diese Weine werden aus Trauben hergestellt, die bei frostigen Temperaturen geerntet werden, was zu einem hochkonzentrierten, sehr süßen Wein führt.
In Italien ist Vin Santo ein beliebter Süßwein, der traditionell aus getrockneten Trauben hergestellt wird. Und in Ungarn ist Tokaji Aszú ein weltbekannter Süßwein, der ebenfalls aus getrockneten, von Botrytis befallenen Trauben hergestellt wird.