Schaumweine – Prosecco, Sekt, Champagner

schaumwein beitragsbild - Die Welt der Weine

Es prickelt so schön ...

Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, was eigentlich der Unterschied zwischen Wein, Prosecco, Sekt und Co. ist. Das Ausgangsprodukt der sprudelnden Varianten ist ausschließlich Wein und wird auch unter den Sammelbegriffen Perl- oder Schaumwein geführt. Grob kann gesagt werden, dass unter dem Begriff Schaumweine alle Weine fallen, die Kohlensäure enthalten und dadurch unter Druck stehen. 

Wie bei den Stillweinen gibt es auch hier ungezählte Varianten von leicht bis schwer, von lieblich bis trocken, in Weiß, Rot und Rosé. Doch um sich Schaumwein nennen zu dürfen, muss er durch die Anreicherung mit Kohlensäure bei einer Temperatur von 20° Celsius mindestens 3 bar Druck in der Flasche aufweisen. Hochwertige Schaumweine müssen darüber hinaus einen Alkoholgehalt von mindestens 10 % Vol. beinhalten.

Bei halbschäumendem Perlwein liegt der Mindestalkoholgehalt bei 7 % Vol. und er muss bei einer Temperatur von 20° Celsius zwischen 1 und max. 2,5 bar Kohlensäureüberdruck aufweisen.

Wie kommt Kohlensäure in den Schaumwein?

Es gibt verschiedene Methoden, wie Sekt und andere Schaumweine hergestellt werden. Einfach gesagt – allen gemeinsam sind Druck und Kühlung, entweder mit zugesetztem Kohlendioxid oder mit Kohlensäure, die durch die erste oder sogar zweite Gärung im Wein enthalten ist.

Während der Gärung wird Zucker nämlich in Alkohol und CO² abgebaut und wenn das Kohlendioxid nicht entweichen kann, löst es sich im Wein und fängt an zu sprudeln.

Was ist Prosecco?

Prosecco ist erst seit 2009 eine Herkunftsbezeichnung, die das Anbaugebiet sowie den Herstellungs- und Abfüllort genau vorschreibt (Nordost-Italien, Region Friaul-Julisch Venetien). Vorher war Prosecco die Bezeichnung einer weißen Rebsorte, die jetzt Glera genannt wird.

Auch die Verkaufsgebinde und Verschlüsse sind nun vorgeschrieben. Vor dem Jahr 2009 galt Prosecco eher als Massenprodukt, das per Tankwagen von Italien nach Deutschland kam und dort meist in blaue Flaschen mit Kronkorken oder gar in Dosen abgefüllt wurde. Durch das neue Gesetz ist die Qualität des Prosecco um einiges gestiegen.

Aus der Traubensorte werden übrigens auch Perlweine (Prosecco frizzante) und Stillweine (Prosecco spento und tranquillo) gekeltert.

Was ist Sekt?

Sekt ist die Bezeichnung für Qualitätsschaumwein und wird in der Regel in einer Sektkellerei hergestellt. Aus reifen, aber nicht edelreifen oder angefaulten, Trauben wird der Grundwein für die Sektherstellung gewonnen. Üblich ist es allerdings, verschiedene Grundweine miteinander zu verschneiden, um eine Cuvée und damit einen bestimmten optimierten Geschmack zu erzielen. Im Anschluss wird der Cuvée eine Mischung aus Zucker und Hefe, die Tirage bzw. Fülldosage, beigegeben. Dies dient als Treibsatz, um die zweite Gärung in Gang zu setzen.

Die Flaschengärung muss mindestens 9 Monate bis mehrere Jahre betragen. Nach dem Ablauf der Lagerungszeit werden die Flaschen regelmäßig gedreht und gerüttelt, damit die abgestorbenen Hefekulturen in den Flaschenhals gelangen. Der Hefepfropf wird durch das sogenannte Degorgieren entfernt. Nun wird noch Wein in Zucker gelöst und dem Rohsekt beigegeben (Dosage).

Dieser Vorgang bestimmt darüber, ob der Sekt trocken, halbsüß oder süß werden soll. Dieses traditionelle Verfahren wird allerdings immer öfter durch das weniger aufwendige Transvasierverfahren abgelöst oder als Alternative zur Flaschengärung auch das Tankgärverfahren gewählt.

Was ist Champagner?

Der edle Champagner kommt ausschließlich aus dem nördlichsten Weinanbaugebiet Frankreichs, der Champagne. Seine Herstellung erfolgt nach streng reglementierten Vorgaben. So darf auf der Flasche nur Champagner stehen, wenn die Trauben in der Region Champagne angebaut wurden und die Herstellung ebenfalls dort erfolgte.

Die Ertragsmenge pro Hektar ist genauso vorgeschrieben, wie die Ernte per Hand und wie viele Kilogramm Trauben für wie viel Most-Ertrag verwendet werden müssen. Die Flaschengärung ist charakteristisch für Champagner, denn sie sorgt für besonders feine Perlung.

Die Mindestgärungszeit beträgt 15 Monate und wie bei der Sektherstellung, werden nach dem „Rütteln“ die abgesetzten Hefepfropfen entfernt und mit Dosage aufgefüllt. Damit wird bestimmt, ob der Champagner eher trocken oder süßlich schmeckt.

Der Champagner ist eines der edelsten Getränke und war lange den „oberen Zehntausend“ vorbehalten.

Weitere bekannte Schaumweine: Crémant, Cava, Krimsekt

Exklusive Qualitätsschaumweine sind ebenso der französische Crémant, der vorwiegend im Elsass, an der Loire und im Burgund angebaut und hergestellt wird.

Auch der Cava aus Spanien gehört zu den besonderen Qualitätsschaumweinen und ist durchaus mit dem Champagner vergleichbar (Region Penedès in Katalonien).

Krimsekt, der aus der Ukraine und dessen Nachbarländer stammt, ist auch als Russischer Champagner bekannt.

Fazit: Ein Muss zu bestimmten Gelegenheiten

Sie gehören zu besonderen Anlässen einfach dazu: Sekt zum Geburtstag oder zu Silvester, Champagner zu Hochzeit und anderen Festen, der Prosecco als spritziger Aperitif bei Partys.

Es lohnt sich, nicht nur beim Champagner auf Qualität zu achten. Besonders der Prosecco hat in den vergangenen Jahren enorm zugelegt. So mach Genuss Spaß.

Und damit ihr wisst, was Sache ist, sollten auch Crémant, Cava und Krimsekt sollten einmal in euren Gläsern geprickelt haben. Cheers!

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