Silvaner vom VDP.Weingut Rudolf May

Silvaner beitragsbild - Die Welt der Weine

Winzer-Familie aus Franken mit Herzblut und Sinn für Bio-Weine

Sie sind relativ neu im Winzer-Geschäft – auch wenn es in der Familie bereits seit 300 Jahren um Weinbau geht. In Franken bei Retzstadt (nördlich von Würzburg) hat sich die inzwischen fünfköpfige Familie May seit 1999 dem Silvaner verschrieben und das auf eine besondere Weise: Der Wein bekommt vollkommene Aufmerksamkeit – durch Ruhe. So auch der Silvaner vom VDP.Weingut Rudolf May. Wie geht das?

Weil die Traubenqualität auch beim Silvaner vom VDP.Weingut Rudolf May nach eigenen Angaben Höchstmaße erreicht, überlassen die Mays den Most im Keller dem kontrollierten Nichtstun. Weder Trauben noch Maische werden gepumpt. Es geht um natürliche Gravitation, um Handarbeit ohne Maschinen möglichst auch im Weinberg. Und die sind mitunter ziemlich steil, so wie die Große Lage Himmelspfad.

Die Lagen und der Muschelkalkboden sorgen für mineralische Weine. Biologische Bewirtschaftung seit 2015, keine Chemie, weder am Hang noch im Keller und die Pflege alter Weinberge runden das Herzblut-Engagement der Winzer-Familie ab. Daraus entstehen schlanke und filigrane Weißweine, zumeist Silvaner, aber auch Spätburgunder. Gemein ist Ihnen der niedrige Zuckeranteil. Ein gutes Beispiel ist der 2019 Silvaner trocken, VDP.Erste Lage Retzstädter Langenberg.

Ursprung erkennbar machen

„Den Ursprung erkennbar machen“ – so benennt Rudolf May kurz, aber präzise seine Wein-Philosophie. Im Herzstück der Lage Langenberg gelingt dem Winzer beispielhaft der Spannungsbogen zwischen den mineralischen Noten des Muschelkalkbodens und der feinen Frucht des Silvaners. Duft von Physalis, Birne und Mirabelle beglücken und lassen im Mund eine große runde Frucht und Pfirsichnoten im Abgang erlebbar werden. Der Wein hat nicht umsonst exzellente Auszeichnungen erhalten. (4 Sterne falstaff Wein Guide 2020, 3 Trauben Gault&Millau 2020). 

Naturland und VDP.Weingut

Nicht mehr als einige Zehntausend Flaschen werden vom Weingut Rudolf May produziert. Die aber mit umso mehr Hingabe. Der Kopf der Familie, Rudolf May, saugte die Atmosphäre aus den Weinbergen bereits als Kind auf. Sein Vater bewirtschaftete als Landwirt einen kleinen Weinberg, lieferte die Trauben an Weinproduzenten.

Die Hingabe zur Ursprünglichkeit macht sich inzwischen auch offiziell bemerkbar. Das Weingut ist Träger des Naturland-Zeichens und seit 2014 Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter VDP. Ihr habt sicher schon einige VDP-Flaschen in euren Händen gehalten. Es sind die mit dem Traubenadler-Logo.

Fazit: Winzerfamilie mit Herz und Erfolg

Es ist toll, was Rudolf May und seine Familie seit 1999 mit dem VDP.Weingut in Franken auf die Beine gestellt haben. Ihr Weingut betreiben sie so ursprünglich wie möglich – da ist der Begriff Bio wirklich einmal zutreffend.

Die Qualität der Weine ist umso erstaunlicher – oder eben wegen der ursprünglichen Herangehensweise und dem Herzblut-Engagement logische Folge. Dass dabei so interessante wie herausragende Weine wie der Silvaner entstehen, unterstreichen die Auszeichnungen von falstaff und Gault&Millaut. Bravo!

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