Die Herkunft und Geschichte des Primitivo
Der Primitivo, eine dunkle, dickhäutige Traube, hat seinen Ursprung in der italienischen Region Apulien, speziell in den Bereichen Gioia del Colle, Manduria und Primitivo di Manduria Dolce Naturale. Der Name „Primitivo“ bedeutet „der Erste“ und spielt auf die frühe Reife der Traube an, die normalerweise vor anderen Sorten geerntet wird. Überraschenderweise fanden genetische Untersuchungen heraus, dass der Primitivo und die kroatische Traube Crljenak Kaštelanski identisch sind und auch eine genaue Übereinstimmung mit der Zinfandel-Traube in Kalifornien aufweisen. Dies zeigt, wie sich Rebsorten über die Jahrhunderte und über Kontinente hinweg verbreiten können.
Anbau und Eigenschaften des Primitivo
Die Primitivo-Rebe bevorzugt ein warmes, mediterranes Klima, und in Italien gedeiht sie am besten in kalkhaltigen Böden. Sie ist sehr produktiv und kann hohe Erträge liefern, allerdings besteht dann das Risiko, dass die Trauben weniger intensiv schmecken. Ein kontrollierter Anbau ist daher von entscheidender Bedeutung, um hochwertige Primitivo-Weine zu erzeugen. Die Trauben sind oft so konzentriert, dass Winzer sie in der Regel zu kräftigen, alkoholreichen Weinen ausbauen.
Geschmacksprofil des Primitivo
Primitivo-Weine sind bekannt für ihren vollmundigen Charakter, ihre dunkle Frucht und würzige Komplexität. Typischerweise präsentieren sie Noten von dunklen Beeren, Pflaumen, getrockneten Kräutern und Gewürzen wie Zimt und Nelke. Da sie oft einen hohen Alkoholgehalt aufweisen, haben sie einen kräftigen, robusten Körper, der von weichen Tanninen ausgeglichen wird. Einige Primitivo-Weine können auch eine leichte Süße aufweisen, besonders wenn die Trauben überreif geerntet werden.