Schaumwein: Die prickelnde Welt der sprudelnden Getränke
Schaumwein ist ein breiter Begriff, der verschiedene Arten von weinbasierten Getränken mit Kohlendioxid umfasst, welches ihnen einen sprudelnden oder „schaumigen“ Charakter verleiht.
Herstellung von Schaumwein
Die Herstellung von Schaumwein erfordert einen zusätzlichen Gärungsprozess, zusätzlich zu demjenigen, der bei der Weinherstellung stattfindet. Dieser zweite Gärungsprozess erzeugt das Kohlendioxid, das den Schaumwein auszeichnet.
In der Regel wird Schaumwein durch eine von zwei Methoden hergestellt: die traditionelle Methode (auch bekannt als Champagnermethode) oder die Charmat-Methode.
Die traditionelle Methode (Méthode Champenoise)
Die traditionelle Methode erfordert eine zweite Gärung in der Flasche. Zuerst wird der Wein hergestellt und dann mit einer Mischung aus Zucker und Hefe („liqueur de tirage“) in Flaschen abgefüllt. Diese Mischung löst eine zweite Gärung aus, die das Kohlendioxid produziert. Da das Gas die Flasche nicht verlassen kann, löst es sich im Wein auf und erzeugt die Bläschen, die wir im Schaumwein sehen.
Nachdem die zweite Gärung abgeschlossen ist, wird die Flasche so gelagert, dass sich die Hefen im Flaschenhals sammeln. Dieser Prozess wird als „Rütteln“ bezeichnet. Anschließend wird der Hefepfropfen durch einen Prozess namens „Degorgieren“ entfernt, indem der Flaschenhals eingefroren und der Druck im Inneren verwendet wird, um den Hefepfropfen auszustoßen.
Der entstandene Raum wird dann mit einer „Dosage“ (einer Mischung aus Zucker und Wein) aufgefüllt, die den endgültigen Geschmack des Schaumweins bestimmt. Anschließend wird die Flasche endgültig verschlossen.
Die Charmat-Methode
Die Charmat-Methode, auch bekannt als Tankmethode, unterscheidet sich dadurch, dass die zweite Gärung in einem großen Druckbehälter und nicht in der einzelnen Flasche stattfindet. Nach Abschluss der Gärung wird der Schaumwein filtriert und abgefüllt.
Diese Methode ist kostengünstiger als die traditionelle Methode, aber sie erzeugt auch weniger komplexe Aromen und Texturen im endgültigen Schaumwein.
Arten von Schaumwein
Es gibt viele verschiedene Arten von Schaumwein, von denen einige durch geografische Indikationen geschützt sind.
Champagner
Champagner ist wahrscheinlich der bekannteste Schaumwein. Er kommt aus der Champagne in Frankreich und wird nach der traditionellen Methode hergestellt. Champagner muss aus einer Mischung von Chardonnay, Pinot Noir und/oder Pinot Meunier hergestellt werden.
Prosecco
Prosecco stammt aus Italien und wird in erster Linie aus der Glera-Traube hergestellt. Im Gegensatz zum Champagner wird Prosecco in der Regel nach der Charmat-Methode hergestellt, was ihm ein frischeres und fruchtigeres Aroma verleiht.
Cava
Cava ist ein spanischer Schaumwein, der nach der traditionellen Methode hergestellt wird, ähnlich wie Champagner. Cava kann aus einer Vielzahl von Trauben hergestellt werden, darunter Macabeu, Parellada und Xarel-lo.
Sekt
Sekt ist ein deutscher Schaumwein, der entweder nach der traditionellen oder der Charmat-Methode hergestellt werden kann. Hochwertiger Sekt wird oft nach der traditionellen Methode hergestellt und kann mit Champagner in Bezug auf Qualität und Komplexität konkurrieren.
Genuss von Schaumwein
Schaumwein ist ein vielseitiges Getränk, das bei vielen verschiedenen Anlässen genossen werden kann. Es ist oft ein wesentlicher Bestandteil von Feierlichkeiten und besonderen Anlässen. Dank der Kohlensäure wirkt Schaumwein erfrischend und kann gut als Aperitif oder mit leichten Gerichten wie Meeresfrüchten und Salaten serviert werden.
Es ist auch üblich, Schaumwein aus speziellen Gläsern zu trinken, um die Freisetzung der Kohlensäure zu kontrollieren und das Aroma des Weines zu betonen. Die klassischen Schaumweingläser sind die Flöte und die Coupe, obwohl in letzter Zeit das Weinglas immer mehr an Popularität gewinnt.