Bis ins 17. Jahrhundert wurden hauptsächlich in Öl getauchte und mit Hanf umwickelte Holz- und Tonstopfen verwendet, um Wein-Amphoren und -Krüge zu verschließen. Als Glasflaschen die herkömmlichen Behälter zu ersetzen begannen, waren diese Stopfen allerdings nur noch bedingt geeignet, denn sie verschlossen die Behältnisse nicht auslaufsicher. Sie wurden von klassichen Korken abgelöst. Heute gibt es richtige Hightech-Produkte unter den Korken. Doch welcher Weinflaschen Verschluss ist der Beste?
Weinflaschen Verschluss: Es gibt nicht nur Kork

Vom Hanf-Stopfen zum Diam-Korken: Flaschenverschlüsse und ihre Geschichte
Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich der Korkverschluss als Weinflaschen Verschluss durchgesetzt, zumal sich in dieser Zeit der Handel mit Wein ausweitete und es von daher sinnvoll erschien, die Flaschen fest zu verschließen.
Kork wird aus der Rinde von Korkeichen gewonnen. Bis zur ersten „Ernte“ muss der Baum fünfundzwanzig Jahre wachsen, anschließend kann etwa alle neun Jahre erneut geerntet werden.
Naturkork wird auch heute noch benutzt. Doch wegen der langen Produktionsprozesse, die hohe Kosten mit sich bringen und einigen negativen Seiten, wie Korkgeschmack im Wein oder Austrocknen, werden zunehmend auch andere Alternativen als Weinflaschenverschlüsse genutzt.
Verschiedene Korken und Flaschenverschlüsse
Es gibt nicht nur DEN Korken, um Weinflaschen zu verschließen, sondern einige Varianten.
- Der Naturkorken wird direkt aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Je nachdem wie gleichmäßig und dicht die Rinde ist, gibt es Qualitätsunterschiede.
- Der Presskorken dagegen wird aus kleinen Abfallresten der Korkproduktion mit Leim zusammengepresst. Da diese Korken als eher weniger lagerfähig gelten, werden sie hauptsächlich für günstige Weine genutzt.
- Der Verbund- oder Scheibenkorken ist ein Presskorken, auf den oben und unten jeweils ein Stück Naturkork aufgeklebt wird.
- Der „gefüllte“ Naturkorken wird aus qualitätsmäßig schlechtem, großporigem Naturkork hergestellt. Korkstaub wird mit Harz- oder Kleber auf Wasserbasis vermengt und dieses Gemisch füllt dann die großen Poren im Naturkorken aus.
Darüber hinaus werden auch zunehmend andere Materialien eingesetzt, die einige Mängel von herkömmlichen Korken ausgleichen.
Hightech Produkt aus Frankreich
- Der Diam-Korken ist ein neumoderner Kunstkorken vom französischen Hersteller Diam Bouchage, der wie ein billiger Presskorken ausschaut, in Wirklichkeit aber ein richtiges Hightech Produkt ist. Der Kork soll die Reifung des Weins in der Flasche während der kompletten Lagerzeit ermöglichen, ohne jegliche Beeinträchtigung des Aromas.
- Der Glaskorken ist nicht nur ein Hingucker und eine hübsche Alternative zum herkömmlichen Naturkorken, sondern er hinterlässt auch keinerlei Geschmacksspuren. Durch den Silikonring, der den Glaskorken umgibt, kann kein Sauerstoff ins Innere der Weinflasche gelangen. Glaskorken sind allerdings nicht üblich und werden meist nur für hochwertige Weine verwendet.
- Kunststoffkorken werden aus verschiedenen Kunststoffen hergestellt und erobern durch ihre Geschmacks-Neutralität und durch ihre Auslaufsicherheit zunehmend den Markt.
- Flaschenverschlüsse aus Zuckerrohr-Ethanol (Polyethylen oder auch Biopolymer genannt), sind zu 100% recyclingfähig und aus nachwachsenden Rohstoffen. Sie haben eine große optische Ähnlichkeit mit den Naturkorken. An ihnen wird in der Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau in Geisenheim noch gearbeitet, doch sie erzielen bereits gute Ergebnisse. Der „grüne Kunststoff“ ist nicht nur klimaneutral und nachhaltig, sondern garantiert auch die Qualität der Weine.
- Auch simple Schraub- oder Drehverschlüsse werden immer beliebter. Sie geben ebenfalls keinerlei Geschmack an den Wein ab, sind einfach zu händeln und schließen die Flasche luftdicht ab (zumindest, wenn sie mit einer Dichteinlage versehen sind).
- Und last but not least der Kronkorken, der bei den günstigeren Weinen nicht ganz so oft benutzt wird wie Schraubverschlüsse, denn echte Weinfans mögen diesen „Bierflaschenverschluss“ gar nicht.
Fazit: Hauptsache, der Inhalt stimmt
Es gibt mehr Flaschenverschlüsse, als es auf den ersten Blick scheint. Alle sind von den Möglichkeiten und Techniken einer Zeit und den vorhandenen Materialien geprägt. Wir lieben den klassischen Korken – vielleicht, weil wir es gewohnt sind oder, weil die Nostalgie bei einem guten Glas Wein gerne mitschwingt.
Jeder hat so seine persönlichen Vorlieben, auch bei Flaschenverschlüssen. Wichtig ist jedoch, dass der Verschluss den Inhalt schützt. Und dann ist doch egal wie auch immer die Flasche verschlossen sein mag. Hauptsache der Inhalt stimmt!