Oechsle – was ist das?

Der Begriff Oechsle bezieht sich auf eine Einheit zur Messung des Zuckergehalts in Most oder Wein. Er hat seinen Ursprung in Deutschland und wird hauptsächlich in der Weinherstellung verwendet.

Der Oechsle-Wert gibt an, wie viel Gramm Zucker pro Liter Most oder Wein vorhanden sind. Je höher der Oechsle-Wert, desto höher ist der Zuckergehalt und damit auch der Alkoholgehalt. Ein Beispiel: Ein Most mit einem Oechsle-Wert von 100 Gramm Zucker pro Liter hat einen höheren Zucker- und Alkoholgehalt als ein Most mit einem Oechsle-Wert von 80 Gramm pro Liter.

Oechsle ist besonders in Deutschland und Österreich verbreitet und wird in der Regel bei der Qualitätsbeurteilung von Wein verwendet. In Deutschland gibt es z.B. eine gesetzliche Obergrenze für den Oechsle-Wert von Most, die für bestimmte Qualitätsstufen von Wein gelten. Beispiel: Ein qualitativ hochwertiger Spätlese-Wein muss einen Oechsle-Wert von mindestens 85 Gramm Zucker pro Liter aufweisen.

Oechsle-Refraktometer: Das Gerät zur Bestimmung des Zuckergehalts im Wein

Der Oechsle-Wert beim Wein wird mit einem Oechsle-Refraktometer ermittelt. Ein Refraktometer ist ein Gerät, das das Brechungsvermögen von Flüssigkeiten misst. Es besteht aus einem Lichtstrahl, der durch die Probe hindurchtritt und auf eine Skala trifft. Je höher der Oechsle-Wert, desto höher ist der Zuckergehalt im Wein.

Das Oechsle-Refraktometer wird durch Eintauchen des Messfühlers in eine kleine Probe des Weins betrieben. Anschliessend wird das Messergebnis in der Skala abgelesen. Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Probe vor der Messung gekühlt und homogenisiert ist um genaue Ergebnisse zu erhalten.

Der Oechsle-Wert ist ein wichtiger Indikator für die Qualität von Weinen und wird in der Regel zur Bestimmung des Zuckergehalts und damit der Süße verwendet. Ein höherer Oechsle-Wert bedeutet, dass der Wein einen höheren Zuckergehalt und damit eine höhere Süße hat.